Qualität und Risiko einzelner Anlageprodukte (aber auch von Unternehmen oder Staaten als Schuldner) können mittels unterschiedlicher Verfahren beurteilt und verglichen werden.


Rating  -  finanztechnische Kennzahlen, aber auch Faktoren wie Managementqualität, Beziehung zu Geschäftspartnern, Branchenentwicklungen etc. werden durch international tätige Ratingagenturen, wie z.B. Standard & Poors, Moody's oder Fitch analysiert und als Ergebnis in Ratingklassen eingeteilt. Die daraus gebildeten Ratingcodes unterscheiden sich zwar von Agentur zu Agentur (Tabelle Ratingklassen), reichen aber etwa von AAA (höchste Benotung) bis D (sehr schlecht) .... die Wertentwicklung oder Rendite einer Investitionsmöglichkeit wird i.d.R. im Rating NICHT berücksichtigt.

Das Rating eines Wertpapiers oder eines Unternehmens oder Staates bestimmt dann etwa die Höhe von Anleihen- oder Kreditzinsen, aber auch ob z.B. Pensionskassen oder Versicherungen derartige Anleihen entsprechend gesetzlicher Regelungen überhaupt kaufen dürfen.

!! Ratingagenturen sind Privatunternehmen, deren Tätigkeit von den Produktanbietern (Emittenten) finanziert wird. In den letzten Jahren ist es daher immer wieder zu "Fehleinschätzungen" gekommen, deren Ursachen z.B. in manipulierten Unternehmensinformationen, aber auch in Interessenskonflikten zu finden waren !!


Ranking - ist eine sortierte Auflistung vergleichbarer Investments. In der Fachpresse beliebt sind z.B. "Hitlisten" von Investmentfonds, sortiert nach deren Wertentwicklung (Performance) über Zeiträume von 1 Monat bis 10 Jahren und mehr.

Die Aussagekraft derartiger Vergleiche ist - speziell bei kurzen Zeiträumen - fragwürdig bis unsinnig ("Fonds des Monats"!). Ein Fondsmanager mag da durchaus einmal ein glückliches/unglückliches "Händchen" in der Wahl seiner Investments gehabt haben. Weitere Einflussfaktoren, wie unterschiedliche Investmentrichtlinien, Wechsel im Management, oder Bewegungen an den Finanzmärkten, sind zudem in Rankings kaum bis gar nicht sichtbar.

Da Rankings lediglich ein Abbild der Vergangenheit sind, kann daraus auch keinerlei Vorhersage für zukünftige Entwicklungen abgeleitet werden. Nur eine Analyse der längerfristigen Entwicklung eines Fonds kann ihn - in Verbindung mit einer seriösen (soweit dies überhaupt möglich ist) Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage - zum geeigneten Investment machen ....


Indices (Einzahl: Index) - sind Durchschnittswerte, die es erst möglich machen, Investments einer definierten Vergleichsgruppe gegenüber zu stellen. Indices werden von Börsen (z.B. Dow Jones, DAX, ATX) oder Investmentbanken (z.B. Morgan Stanley MSCI-...), aber auch von Emittenten und anderen Organisationen, berechnet und veröffentlicht.

Dazu wird aus der Wertentwicklung einer fest definierten Gruppe (wenige bis mehrere hundert) von Wertpapieren ein Mittelwert gebildet und über bestimmte Zeiträume (zumeist grafisch) aufbereitet. Für die meisten Investmentfonds wird dann z.B. ein "Vergleichsindex" ausgewählt, um den Erfolg (Misserfolg) des Produktes sichtbar zu machen.

!! Da es hunderte derartige Indices gibt, die für bestimmte Produkte auch noch zu "Mischindices" umgerechnet werden, ist die Wahl des vom Emittenten gewählten Vergleichsindex (weil taktisch motiviert?) selbst für Fachleute manchmal schwer nachvollziehbar !!


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