ES GIBT KEINE GELDANLAGE OHNE RISIKO !

Diese Feststellung gilt selbst für das als "sicher" geltende Sparbuch (trotz Einlagensicherung). Eine einigermaßen vollständige Liste von Risiken wirkt abschreckend, doch ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Manche Anlageformen haben weniger (z.B. kein Währungsrisiko bei Anlagen in EUR), Andere wieder mehr Risiko und einige der angeführten Risiken werden sicher nur in seltenen Fällen eintreten - doch gerade die jüngere Vergangenheit zeigt - ES GIBT SIE!

Lesen Sie hier die wichtigsten Risiken von Geldanlagen: 

  • Bonitätsrisiko/Emittentenrisiko -  besteht in der Gefahr der möglichen Unfähigkeit eines Emittenten/Partners zur termingerechten Erfüllung seiner Verpflichtungen, wie z.B. Dividendenzahlungen auf Aktien, Zinszahlungen bei Schuldverschreibungen (Anleihen) oder Tilgungen. Gilt auch für Garantiesteller bei sog. Garantieprodukten. Zahlungsunfähigkeit führt auch sehr häufig zu Totalverlust.
     
  • Währungsrisiko - gerade bei Finanzprodukten, die in einer anderen Währung als Euro notieren, kommt immer auch das Währungsrisiko dazu. Es besteht darin, dass der Ertrag (oder die Wertentwicklung) von der Entwicklung des Wechselkurses zum Euro abhängt. Der Wert des Investments kann also vergrößert oder vermindert werden und erhöht dadurch das Gesamtrisiko. Selbst wenn das Investment in Euro notiert, kann es trotzdem sein, dass der Emittent des Investments auf Märkten mit Fremdwährungen agiert. In manchen Produkten wird dieses Risiko durch Hedging (eine Art "Versicherung" gegen Währungsschwankungen) zumindest teilweise abgefangen. 
     
  • Kursrisiko -besteht bei vielen Wertpapieren in der Schwankung der laufend errechneten oder gebildeten Kurse, die für eine geregelte Handelbarkeit benötigt werden. Grundsätzlich ist zu sagen, dass positive wie auch negative Wertentwicklung der Vergangenheit keinerlei Indiz für zukünftige Entwicklungen darstellen. Ein Kursrisiko besteht selbst bei gleichbleibenden Fundamentaldaten eines Wertpapieres (und seines Emittenten) weil in die Kursbildung irrationale Faktoren - neben der Situation des Gesamtmarktes auch noch Analystenmeinungen sowie Erwartungen von Marktteilnehmern - einfliessen können, die absolut nicht vorhersehbar sind. 
     
  • Totalverlust - bedeutet, dass ein Investment völlig wertlos geworden ist. Dies wird bei Einstellung des Handels oder bei Absinken des Kurses auf Null geschehen, aber auch wenn bei einer Unternehmungsbeteiligung Zahlungsunfähigkeit eintritt. Totalverlust bedeutet auch den Verlust aller bisher aufgewendeten Kosten. Dementsprechend ist das Risiko des Totalverlustes bei Einzelinvestments höher als z.B. bei Investmentfonds.
  • Zinsrisiko - besteht in der Möglichkeit der Veränderung des Marktzinsniveaus. Derartige Veränderungen wirken sich fast immer, direkt oder indirekt, auf den Ertrag von Finanzprodukten aus.

  • Klumpenrisiko - liegt dann vor, wenn keine, oder nur eine geringe Diversifizierung / Streuung der Investitionen (des Portfolios) erfolgt. Dies kann absichtlich eingegangen werden (z.B. bei gezielter Spekulation in ein bestimmtes Investment / Region / Thema usw.), aber auch zufällig, durch Investments (z.B. Fonds), deren Inhalt nicht ausreichend dokumentiert ist, oder nicht beachtet wurde. In einem gut strukturiertn Portfolio werden Klumpenrisiken vermieden.
     
  • Länderrisiko - ist unter Anderem das Bonitätsrisiko eines Staates. Politische oder wirtschaftliche Verwerfungen können nicht nur das Währungsrisiko erhöhen, sondern auch negative Auswirkungen auf Unternehmen (vor Allem Emittenten), die in diesem Staat agieren, haben. Investments in Länder mit höherem rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Risiken (z.B. Südosteuropa, Russland, Indien, China, Afrika, Südamerika usw.) sind oft chancenreich bewertet, aber auch mit höheren Risiken (bis zum Totalverlust) ausgestattet.
     
  • Unternehmensrisiko - bedeutet in Erster Linie Risiken aus dem operativen Geschäft des Emittenten / der Investmentgesellschaft. Bedenken Sie bitte, dass etwa bei einer Beteiligung an einem Unternehmen AnlegerInnen zu MitunternehmerInnen werden. Sie tragen daher auch alle unternehmerischen Risiken mit. Beteiligungen sind häufig so konstruiert, dass im Ernstfall das "Nachschiessen" von Geld zwar ausgeschlossen wird, aber steuerliche Nachteile bzw. der etwaige Totalausfall der Beteiligung aber nicht auszuschliessen ist.
     
  • Garantierisiko - ist ein "Spezialrisiko" in den zur Zeit sehr beliebten Produkten mit Kapitalgarantie. Zum Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit wird (unabhängig von der tatsächlichen Entwicklung des Investments) zumindest das investierte Kapital (die Einzahlung abzüglich aller bisher angefallenen Gebühren und sonstigen Kosten), ausbezahlt. Kapitalgarantien unter 100% werden ebenso angeboten, wie die Auszahlung einer bestimmten Mindestverzinsung. Die Kapitalgarantie greift jedoch niemals bei einem etwaigen Verkauf innerhalb der vereinbarten Vertragslaufzeit. In diesem Fall wird zum Tageskurs (der höher oder niedriger als der Einstiegskurs sein kann) abgerechnet. Garantiegeber ist entweder der Emittent selbst, oder ein Dritter. Das Bonitätsrisiko ist daher zusätzlich gegeben und kann schlimmstenfalls - die jüngste Vergangenheit hat dies nur zu deutlich gezeigt - zum Totalverlust führen.
     
  • Transferrisiko - wird dann entstehen, wenn durch politische oder devisenrechtliche Maßnahmen ein Investment erschwert oder sogar verhindert wird. 
     
  • Liquiditätsrisiko - bedeutet, dass die Möglichkeit, ein Investment jederzeit und zu marktgerechten Preisen abgewickelt (verkauft) werden kann, nicht gegeben scheint. Ein "liquider" Markt ermöglicht es AnlegerInnen, Verkäufe durchzuführen, ohne dass es dadurch zu spürbaren Kursschwankungen kommt, und nicht, oder nur zum deutlich niedrigeren Kurs abgewickelt werden kann. Die Investition in sog. "marktenge" Titel ist daher zusätzlich riskant.
     
  • Missbrauchsrisiko - besteht z.B. in Form von (Straf)gesetzwidrigen Handlungen, etwa der MitarbeiterInnen von Emittenten. Veruntreuungen und Haftungsprobleme können zu ernsthaften Problemen bei Emittenten führen und in der Folge auch Totalverlust bedeuten.
     
  • Steuerliches Risiko - kann entstehen, wenn sich die steuerliche Situation eines Investments nachträglich ändert und dadurch ursprünglich gegebene Steuervorteile wegfallen. Die generelle Auswirkung von Investments auf die persönliche Steuersituation der AnlegerInnen ist gesetzlich geregelt, bzw. im Einzelfall mit dem persönlichen Steuerberater zu klären.
     
  • Rechtliche Risken - bestehen meist bei ausländischen Emittenten, wenn der Gerichtsstand nur am Ort und nach dem Recht des "Sitzstaates" möglich ist. Als Gerichtsstand sollte nach Möglichkeit das Wohnsitzland der AnlegerInnen gelten.
     
  • Konjunkturrisiko - bedeutet die Gefahr von Kursverlusten, die durch ungenügende Berücksichtigung der Konjunkturentwicklung entstehen. Dies kann sowohl den Ankauf, als auch das Halten von Wertpapieren betreffen.
     
  • Inflationsrisiko - besteht in der Gefahr, dass durch Geldentwertung ein Vermögensverlust entsteht und kann sowohl den Realwert des Vermögens, als auch den erwirtschafteten Ertrag betreffen.
     
  • Informationsrisiko - beschreibt die Möglichkeit von Fehlentscheidungen infolge fehlender, unvollständiger oder falscher Informationen. Diese können durch unzuverlässige Informationsquellen, Fehlinterpretationen oder auch Übersetzungs- und Übermittlungsfehlern entstehen. Nicht nur AnlegerInnen, sondern auch BeraterInnen und selbst Kapitalanlagegesellschaften können sich bei der heutigen Informationsflut vor diesem Risiko schützen.

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